Martin-Klub Leiterin Viktoria schreibt in ihrem letzten Brief an uns über die aktuelle Lage in der Ukraine und im Kinderdorf:
In Donetzk sind die Polizeidienststellen und Rathäuser von Separatisten besetzt sind. Es gibt viele Zugereiste, welche die öffentlichen Plätze besetzen. Von ukrainischer Seite gibt es keine Gegenreaktionen.
Immerhin arbeiten die Banken noch, alles ist zwar teurer geworden, aber in den Läden gibt es noch Lebensmittel. Der Euro-Kurs hat sich verdoppelt, das ist aktuell gut: Die Spendengelder kommen wieder problemlos in ukrainischer Währung (Hrywnja) an.
Zum 1. Mai sollen alle Sozialarbeiter der öffentlichen Dienste entlassen werden, so ist eine schwierige soziale Situation zu erwarten.
Die große Hoffnung aller ist, dass es nicht zum Krieg kommt, was aber durchaus wahrscheinlich erscheint.
Im Martin-Klub versuchen sie, das gewohnte Leben aufrecht zu erhalten. Sie wollen erst weggehen, wenn tatsächlich Kampfhandlungen stattfinden. Die bereits so lange währende Angst und Vorsorge hat alle sehr ermüdet.
Im Dorf leben jetzt 18 Personen, darunter vier Babys im Alter bis zu 6 Monaten. Insgesamt sind 44 Personen vom Martin-Klub abhängig.
Vor kurzem wurden vier Kinder neu aufgenommen, deren Mutter todsterbenskrank im Krankenhaus liegt.
Die beiden schon lange im Martin-Klub wohnenden Geschwister lernen erfolgreich, der Bruder spielt seit kurzem in der Kirchenband Schlagzeug.
Alle beten für uns und schätzen unser Verhältnis und unsere Unterstützung.