Seit mittlerweile 13 Jahren helfen wir bedürftigen Ukrainern. Über 20 000 Menschen konnten seitdem in schwierigsten Lebenssituationen vom Martin-Klub profitieren. In diesem Jahr feiert der Martin-Klub sein 25jähriges Bestehen. Wir alle feiern. Leise, ohne großes Fest. Aber voller Hoffnung und Stolz, dass wir zusammen schon so viel geschafft haben.
Die NGO „Martin-Klub“ ist 25 Jahre alt!
Wir gratulieren unserem Partner zu seinem 25-jährigen Bestehen. Obwohl das ein ganz solides Alter für einen Verein ist, gab es keine Feierlichkeiten. Momentan gibt es zu viele Herausforderungen und Leiden in der Ukraine und das bedeutet, dass der Martin-Klub handeln muss.
Seit einem Vierteljahrhundert hilft der Verein Kindern und Frauen, schwierige Lebensumstände zu überwinden. Der Krieg hat neue Herausforderungen mit sich gebracht, und so unterstützt der Martin-Klub seit 2014 auch die Opfer der Kriege.
Das Ziel ist, den Menschen Möglichkeiten zu geben, besser (oder überhaupt wieder) zu leben, widerstandsfähig zu werden, ihre Rechte zu schützen und selbstbewusst in die Zukunft blicken zu können. Haupt-Schwerpunkt sind Projekte für Kinder.
Hier einige interessante Fakten über Martin-Klub, die einen besseren Überblick über das „Geburtstagskind“ geben:
- Alter: 25 Jahre
- Geburtsort: Makejevka, Ostukraine
- Wohnort: Dnipro, Ostukraine – seit 2014
- Leiterin – Viktoriya Fedotova
- Teammitglieder: Koordiniert vom Martinklub arbeiten 180+ Personen, die in mehreren Städten der Ukraine tätig sind: in Dnipro, Kryvyj Rih, Pavlograd, Kamjanske ..
- Durchgeführte Projekte: mehr als 60
- In Projekten Unterstützte: mehr als 20 000
- Menschen, die seit 10 Jahren aus Kriegsgebieten evakuiert wurden: 16 800
Obwohl heute ganz viel Arbeit in Richtung Kriegsfolgenüberwindung durchgeführt wird, bleiben wie alle Jahre zuvor Kinder und Familien im Mittelpunkt. Julenka e.V. ist stolz, Martin-Klub auf diesem Weg zu unterstützen und wünscht dem Team viel Kraft und Inspiration, um weiter genauso hilfreich, menschlich und munter zu bleiben.
Krieg in Zahlen – in Dnipro – von Menschen vor Ort
Gestern schrieb ich den vorigen Artikel, nutzte Zahlen über Raketen-Alarme vom Telefonat Ende April, fragte Vika nach aktuellen im Bereich von Dnipro.
Und hier sind sie, die Zahlen vom Mai – völlig unerwartet: Der Krieg aus statistischer Sicht betrachtet, von ungedachten Seiten… Die moderne Medientechnik hat alles griffbereit auf dem Handy – und die Menschen vor Ort erleben ihn -> täglich, zu allen Tageszeiten, wie auch immer der Mond scheint… 227x im Mai -> Alarm
„Unsere Mission geht weiter!“ – trotz härterer Kriegsbedingungen
Unsere letzte planmäßige Videokonferenz mit Vika musste ausfallen, da eine Militärdrohne direkt bis zum Haus eines Helfers des MK geflogen war und dort auf der Schwelle der Haustür liegenblieb – Gott sei Dank, ein Blindgänger.. Alle waren in heller Aufregung, bis die Evakuierungen abgeschlossen waren und die Drohne an eine sichere Stelle verbracht und entschärft werden konnte.
Die Bedingungen in Dnipro werden immer schwieriger: Im April gab´s in Dnipro 177 Raketenalarme. jeden Tag mindestens einen, insgesamt 30 Einschläge. Der Beschuss nimmt zu, und die Menschen müssen sich mit der Ausweitung des Krieges an eine neure Realität gewöhnen. Seit über einer Woche gibt`s abends und nachts keinen Strom. (Glücklich, wer sich eine Solaranlage mit ausreichendem Akku bauen konnte..)
Und dennoch konnten uns die Martin-Klubler über neue Erfolge in ihrer Arbeit schreiben:
Sie haben 3 neue Räumlichkeiten zur Arbeit mit Kindern gefunden – sicher, in Bunkern.
Und für das Pink-Panama-Projekt für Unterricht und aktive Beschäftigung mit Kindern wurde endlich ein neuer Sponsor gefunden, sogar für ein ganzes Jahr! (Wie gut, dass das Projekt mit unserer Hilfe ein paar Monate zwischenfinanziert und die pädagogischen Kräfte gehalten werden konnten!!) ,
Da Pink Panama an eine andere Stelle zieht, erhöht sich unter Einrechnung der 3 neuen Bunker-Räume und von Rukavitschka die Anzahl der Orte für Kinder auf 8!! -> Unsere Mission geht weiter!“ schreibt Vika.
Das von der UNFPA finanzierte Projekt zur Arbeit mit Teenagern und Jugendlichen läuft sehr erfolgreich. Es konnten 10 junge Aktivisten gewonnen werden, welche durch MK-Mitarbeiter darauf vorbereitet werden, ihrerseits weitere junge Menschen zu gewinnen und für Hilfeleistungen in ihren Dörfern auszubilden.
Die seit über 20 Jahren für den Martin-Klub arbeitenden Sveta und Olga fahren jetzt zusätzlich in Nachbarorte von Dnipro, um dort kinderreiche Familien aufzusuchen. Sie haben dringend benötigte Lebensmittel dabei und beraten an Ort und Stelle, wie medizinische und juristische Probleme dieser Familien gelöst werden können. (Ihr Auto trägt unter dem Martin-Klub-Logo die Aufschrift „HILFE – Wärme und Fürsorge für Kinder in Not“.)
Traditionelles ukrainisches Osterbrot – Paska – wurde in der Bäckerei MAMA1 gebacken
Fotoreportage mit dem frischen Gebäckaroma:
Diesmal hat das Team der Bäckerei im Kinderdorf Rukavitschka Verstärkung erhalten. Maria P. beteiligte sich zusammen mit den Frauen, die ständig Sozialhilfe aus dem Projekt beziehen. Die junge Frau hat vier Kinder und häusliche Gewalt erlebt. Nachdem sie sich hilfesuchend an den MARTIN-Klub gewandt hatte, ist sie wieder selbstbewusster und unabhängiger geworden. Sie bäckt professionell mit Begeisterung und plant nun, nachdem sie das Kinderdorf verlassen hat, die Gründung eines eigenen Kleinunternehmens.
Für Frauen wie Maria ist die befristete Teilnahme am Projekt nicht nur eine Möglichkeit zur erneuten Integration, zum Geldverdienen und zur Sozialhilfe, sondern auch eine neue Idee für einen Berufswechsel.
Die Bäckerei MAMA1 ist im Jahr 2016 als gemeinsames Projekt von Julenka e.V und dem Martin-Klub entstanden. (Sie lesen hier den 1. Beitrag von Aljona, sie ist seit Mai Mitglied im Julenka e.V.)