10 Jahre Julenka e.V. – Teil 1: Gründungsgeschichte

Gründungsgeschichte 

Hanna machte den Anfang mit einem freiwilligen halben Jahr, Hagen wurde über einen gemeinsamen Lehrer für eine Jobauszeit an den Martin-Klub vermittelt, Matthias wiederum lernte Hagen und so den MK während seines Studiums in Donezk kennen. 

Matthias, Hagen und Hanna (2011)

Die Vorgeschichte begann 2009/2010 – drei Mitzwanziger aus verschiedenen Städten führte es in die Ost-Ukraine nach Makeevka im Donbass. Wir kannten uns vorher nicht, wurden aber vom Interesse an Osteuropa, dem Wunsch zu helfen und einer gewissen Abenteuerlust beim Martin-Klub (MK) zusammengebracht.  

Wir fanden im „Kinderdorf“ des Martin-Klub einen Ort, an dem sich um Straßenkinder und um Kinder aus katastrophalem sozialen Umfeld liebevoll gekümmert, für deren sicheren legalen Status gekämpft und denen mit Schulbesuch eine Zukunftsperspektive eröffnet wurde. In einem weiteren Haus „Kleine Mama“ fanden junge Mütter einen Anlaufpunkt, die sonst mit ihrem Säugling auf der Straße gelandet wären. Und dies wurde aufgebaut und gehalten vom persönlichen Engagement einer handvoll Mitarbeiter:innen.

Wieder zurück in Deutschland waren wir noch elektrisiert von der aufopferungsvollen Arbeit des Martin-Klubs. Wir hatten aber auch verstanden, dass die Finanzierung des Martin-Klub alles andere als stabil war. Es gab einen privaten Hauptsponsor und Einkünfte aus wechselnden EU-Projekten.  

Wie konnten wir nun weiterhelfen, aus der Ferne, aus einem anderen Leben heraus? 

Junge Mütter mit Säugling und Junge (2010)
Hagen im „Kinderdorf“ beim Martin-Klub (2009)

Die Idee zu Julenka als gemeinnützigem Verein wurde schließlich 2011 in einer Berliner Kneipe konkret. Zu diesem Zeitpunkt hatte das „Virus“ Martin-Klub hatte schon andere angesteckt: Hagens Mutter Erika und Martina hatten ihren ersten Besuch in Makeevka absolviert und mit Christoph, Maria und André hatten wir genug willige Gründer beisammen – der Großteil ist bis jetzt aktiv erhalten geblieben. 

Der Name Julenka bedeutet „kleine Julia“ und wurde nach einem Mädchen benannt, das 2009 im Kinderdorf lebte. Sie hielt damals den Pulsschlag hoch: mit ihrer Umtriebigkeit – und einem HIV-positiv-Befund. Der Martin-Klub besorgte Papiere, fand eine Schule und Pflege-Eltern für sie, unterstützte sie bis zur Berufsausbildung. Ihr Schicksal charakterisiert die Idee von Julenka gut.