Auf dem Weg zur Grenze

Auf dem Weg zur Grenze

Der Weg zur ukrainischen Grenze ist fast geschafft. Unsere Freunde sind teilweise schon angekommen, aber es gibt kilometerlange Schlangen und viele Kontrollen. Unser Vorstandsvorsitzender Hagen ist mit Sachspenden aus Berlin unterwegs und in Ustrzyki Dolne (Polen) angekommen. Er konnte dort weitere Schlafsäcke, Decken und Medikamente aufnehmen, welche von Warschauern gependet wurden, um sie an der Grenze weiter an Bedürftige zu verteilen. Er wird vor Ort weitere Transporte organisieren. Es gibt viele Helfer, aber die Grenzen sind im Moment dicht und es kommen gegenwärtig nur wenige Menschen durch. Daher stellen sich gegenwärtig alle auf lange Wartezeiten ein.

Spendenziel zu mehr als 50% erreicht!

Wir sind unendlich dankbar für die große Unterstützung. Nach nur einem Tag konnten bereits mehr als 50% des Spendenziels erreicht werden (https://www.paypal.com/pools/c/8HAqauxSt4)! Mehr als 70 Spender*innen haben bisher dazu beigetragen, dass bei uns und unseren ukrainischen Freunden weiter Hoffnung existiert. Die ersten Transporte von der polnischen Grenze sind gestartet.

Spendenstand am 27. Feburar um 12.20 Uhr

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 4: Entwicklung – Ziele für die Zukunft

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 4: Entwicklung – Ziele für die Zukunft

Ziele für die Zukunft

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Wir selbst sind überrascht von den Veränderungen und Entwicklungen innerhalb von 10 Jahren, die auch zu einer teilweisen Verschiebung des Aufgabenschwerpunktes des MKs geführt haben. 

Durch die Arbeit von Vereinen wie dem MK haben obdachlose Kinder mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen und öffentliche soziale Dienste wurden für sie aufgebaut.  

Weiterhin ohne Unterstützung sind jedoch junge alleinerziehende Mütter und Opfer häuslicher Gewalt. Besonders die letzte Gruppe ist im Corona-Jahr nochmal gewachsen und zu einem neuen Schwerpunkt-Thema geworden. 

Einerseits möchte sich der MK verstärkt direkt um diese Frauen kümmern, andererseits über das gewonnene Netzwerk sozialer Vereine ein Umdenken in Gesellschaft und Politik erreichen, wie es schon im Umgang mit obdachlosen Kindern gelungen ist. Die Gesellschaft soll nicht länger wegschauen, die öffentlichen Organe dem wirklichen Bedarf an Schutzräumen und Betreuung Betroffener gerecht werden, und Täter zur Rechenschaft gezogen werden. 

Diese Vision wollen wir mittragen. Neben der Fortführung der laufenden Unterstützung des MK in Dnipro und des Kinderdorfes in Makeevka haben wir zwei zentrale Ziele:  

Erstens planen wir kurzfristig (innerhalb der nächsten 6 – 18 Monate) mindestens eine weitere Vollzeitstelle im MK zu finanzieren, um die finanzielle Unabhängigkeit z.B. von EU-Projekten und die Kommunikation nach außen (Social Media, TV, Radio…) sicherzustellen. Bisher konzentrieren sich diese Tätigkeiten auf Viktoria, die nicht nur den MK leitet, sondern auch innerhalb des Vereinsnetzwerkes der zentrale Knotenpunkt ist. 

Zweitens möchten wir wieder Rücklagen aufbauen, um im Notfall den MK für einige Monate stärker stützen zu können, wie es bereits 2014 notwendig wurde. 

Wir hoffen, Sie mit unserer Begeisterung für die Nachhaltigkeit der Arbeit des Martin-Klub angesteckt zu haben. Wir würden uns sehr freuen, Sie als Spender zu behalten oder neu zu gewinnen. Sie dürfen aber auch einfach von Julenka e.V. weitererzählen.

Unser kleiner Verein lebt von Vertrauen, davon und dadurch, dass wir alle Akteure des Martin-Klubs persönlich kennen, immer wieder treffen, auch vor Ort in ihren Räumlichkeiten mit ihren Schützlingen. Die meisten unserer Sponsoren kennen mindestens einen von uns persönlich, wissen um unser persönliches Engagement – und, dass jeder Cent ihrer Spenden direkt in der Ukraine ankommt.

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 3: Entwicklung – Ostukraine-Krieg und Dnipro

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 3: Entwicklung – Ostukraine-Krieg und Dnipro

Entwicklung – Ostukraine-Krieg und Dnipro 

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Im Jahr 2014 brach Krieg in der Ostukraine aus – und führte zu einer Spaltung des Martin-Klubs. Einige Mitglieder flohen mit ihren Familien und den vielen Schützlingen aus dem Kinderdorf nach Dnipro, zwei andere verschlug es nach Kiew und Lwiw. Zwei Mitarbeiterinnen blieben in Makeevka, von denen eine bis heute das ehemalige Kinderdorf mit den derzeitigen Bewohnern betreut und weiterhin ausschließlich von Julenka unterstützt wird. Somit verließ der MK nicht nur seine Heimat & Häuser, sondern verlor auch wichtige helfende Hände, engagierte Herzen und kreative Köpfe. 

Das neue Haus „Rukawitschka“ bei Dnipro (2016)

Julenka half beim Wiederaufbau, so z.B. beim Kauf des neuen Hauses „Rukawitschka“ (Fäustling – Behütung der Schützlinge) in Orlovschina nahe Dnipro. Damit konnte die ursprüngliche Idee, Menschen in Not zu helfen, dort weitergeführt werden. Dem MK mit dem Stempel „Ostukraine“ gelang es in Dnipro jedoch kaum noch, EU-Förderprojekte für seine Kernthemen zu gewinnen.  Auch dieses finanzielle Loch hat Julenka Stück für Stück gestopft, so dass Julenka nun eine tragende Rolle in der Finanzierung des MK spielt.

Mitarbeiter:innen der Martin-Klubs zu Besuch in Berlin (2017)

Der Martin-Klub gab uns zu verstehen, dass wir in diesen schwierigen Zeiten neben der finanziellen vor allem auch eine moralische und seelische Stütze waren, ohne die es den MK wohl nicht mehr geben würde.

Zu dieser Zeit luden wir alle Mitglieder des Martin Klubs nach Deutschland ein, um einerseits nach Jahren ohne einen Tag Urlaub „mal was anderes“ zu sehen, sich ein wenig vom Alltag zu erholen, aber auch um Vergleichbares in Deutschland kennen zu lernen, Anstöße für Ihre Arbeit zu erhalten und Visionen für die Zukunft des MKs zu entwickeln.  

Neben dem Bekanntmachen mit sozialen Geschäften und Vereinen in Berlin, Potsdam und Osnabrück, berieten wir sie in strategischen und organisatorischen Fragen, organisierten Workshops zur Arbeit an der Traumabewältigung – letzteres ein großes Thema durch Krieg und Flucht. 

Diese Anstöße spielten eine große Rolle, als in den Folgejahren erst Bäckerei und Nähstube, später das soziale Café gestartet wurden. Einerseits, um die sehr arbeitsintensive und unsichere Abhängigkeit von projektbezogenen Fördergeldern zu überwinden. Andererseits, um Arbeitsstellen zur Reintegration in eigener Hand aufzubauen.  

Inzwischen ist der MK eine ukraineweit angesehene und beispielgebende Organisation, die von anderen Organisationen konsultiert wird, um die eigene soziale Arbeit daran auszurichten. Durch diese sozialen Vereine im Verbund bekommen Kinder und bedürftige Familien sogar eine Stimme gegenüber politisch Verantwortlichen. 

Stollenzubereitung in der Bäckerei (2020)

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 2: Projekte/Ausrichtung zu Beginn

10 Jahre Julenka e.V. – Teil 2: Projekte/Ausrichtung zu Beginn

Projekte/Ausrichtung zu Beginn

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In den Gründungsjahren konzentrierte sich Julenka auf die Finanzierung von kleinen Projekten – mit dem „Aktiven Nachmittag“ wurden gemeinsame Ausflüge für die Kinder des Kinderdorfes finanziert, es wurde ein Erzieher zur pädagogischen Förderung bezahlt, Reparaturen an „Kleine Mama“ und am Haupthaus durchgeführt.  

Wir begannen einen regelmäßigen Austausch per Email, Messenger, Telefon und kleinen Webkonferenzen – als Verein, aber auch auf persönlicher, freundschaftlicher Ebene. Von Anbeginn an waren auch jedes Jahr Mitglieder von Julenka beim Martin-Klub zu Besuch – um mit anzupacken, um Verbundenheit auszudrücken und um neue Ideen einzubringen. Seit einem von Erikas Besuchen bäckt man in der Ukraine sogar Stollen.